Hallo Leute Ich heiße Jürgen,bin 46 Jahre alt und habe Motorradmäßig wenig Erfahrung.Habe meine GT vor ca.15 Jahren als Unfallmaschine gekauft,bin aber nach der Reparatur nicht viel gefahren,weil sie wie eine Lokomotive gequalmt hat.Habe dann den Motor zerlegt und die Kurbelwelle neu lagern und abdichten lassen.Bin seit dem aber nicht gefahren.Habe das Motorrad jetzt aus dem Dornröschenschlaf erweckt.Der Motor läuft nach der lange Standzeit sogar recht gut,habe aber extremen Ölverlust.Das Öl tropft aus allen vier Auspufftöpfen,nicht nur aus dem rechten. Außerdem habe ich Öl im Kühlwasser.
Hallo, herzlich willkommen bei uns! Mit 15 Jahren im Besitz eines Büffels bist du ja eigentlich schon ein alter Hase. Vor langer Zeit wurden zur Abdichtung der Motorenhälften manchmal noch Dichtmaterialien wie z.B. Hylomar verwendet. Es gab zwar auch schon Besseres wie z.B. das orginale Suzuki Bond, aber das ist wohl nur selten zum Einsatz gekommen. Ich hatte nach einigen Jahren auch Wasser im Öl und umgekehrt weil sich das Dichtmittel aufgelöst hatte. Es kann natürlich auch sein, daß deine Wasserpumpe durch die lange Standzeit undicht geworden ist, die kann man zwar auch separat aus dem Motor ziehen, aber nach so langer Zeit sitzt das Pumpengehäuse so fest im Motorunterteil, daß nichts zu machen ist und eine komplette Motorzerlegung nötig wird. Versuche mal festzustellen woher das Öl in der Hauptsache kommt und melde dich wieder!
Entschuldige Karl, aber ich differiere leicht in der Beurteilung der Sachlage. Es gibt meines Erachtens nach nur 3 Möglichkeiten wie Wasser ins Öl gelangen könnte: - über die erwähnte Wasserpumpenschaftdichtung; dies aber nur wenn der Bypass zwischen Wasser- und Öldichtung verstopft ist und die Öldichtung auch kaputt ist; - über den Bypass vom Kopf zur Wasserpumpe; hier kann Wasser durchkommen, wenn beim Zusammenbau der O-ring zwischen den Gehäusehälften vergessen oder gequetscht wurde; - dritte Variante wäre noch Kondenswasser, was nach längerer Standzeit auch vorkommen kann. Ansonsten besteht zwischen Wasserkreislauf und Motoröl meines Wissens nach keine Verbindung.
Was den Ölverlust betrifft müsste man zuerst feststellen, ob das Öl aus dem Getriebe kommt (hat sich der Ölstand gesenkt) oder etwa aus dem Öltank. Für meine 10 Pfennig Sachverstand klingt es nach Öltank, da hier das ÖL aus den Rohren kommt. Die Ölleitungen haben integrierte Rückschlagventile, die verhindern sollen, dass bei längeren Standzeiten Öl aus dem Öltank in das Kurbelgehäuse und in die Zylinder läuft. Aber diese Ventile verharzen auch gerne einmal, besonders wenn die Maschine nicht viel bewegt wurd. Dabei kann es passieren, das sie nicht mehr schliessen und folglich Öl ganz langsam aus dem Öltank durch die Ölpumpe fließt und bis ins Kurbelhaus und die Zylinder gelangt. Bei entsprechender Menge kann es dir sogar die Pleuel verbiegen.
Was den Ausbau der Wasserpumpe im eingebauten Zustand angeht, gibt es einen sehr praktischen Tip, den ich hier in Erinnerung an Urs, von dem ich ihn bekommen habe, hier weitergeben möchte. Einen Ort suchen mit festem Boden am besten Beton, in dem man eine Verankerung (Haken- oder Ringanker) befestigen kann. Denn Wasserpumpendeckel, Rotor etc. entfernen und einen dünnen Bowdenzug oder eine sonstige Befestigung am Mitnehmerloch in der Welle befestigen und daran einen Spannschekel befestigen. Den gibt es in jedem Baumarkt zum abspannen von Drahtsilen an Zäunen und Masten. Nachdem der Büffel nun über der Erdverankerung positioniert wurde, das andere Ende des Schekel an dieser befestigen und dann ganz langsam anfangen zu spannen. Damit wird die Welle samt Körper langsam heraus gezogen.
Hallo Karl Danke erstmal für Deinen Tipp.War heute drauf und dran den Motor auszubauen.Beim Ausbau der Auspuffrohre kam mir die Suppe schon entgegen,schätze 0.5 bis 1 Liter.Bin nicht mehr überzeugt daß es Öl ist.Das Getriebeöl wird nicht weniger,soweit ich das nach der kurzen Laufzeit des Motors sagen kann.Öl von der Getrenntschmierung kann es eigentich auch nicht sein,bei der Menge müßte der Öltank schon leer sein.Ich vermute es ist Benzin.Hat wohl die Ölkohle im Auspuff aufgelöst und war daher so dickflüssig wie eben Öl.Die Frage ist aber,wie kommt Sprit in den Auspuff? Spülverlust?,unverbrannter Kraftstoff? Ich werde jetzt erst einmal den Schwimmerstand überprüfen und einstellen und es dann noch einmal versuchen. Bis dann gute Fahrt Jürgen
Hallo Foxkilo Der Tipp mit der Wasserpumpe ist wirklich gut.Mit den Rückschlagventilen liegst Du aber falsch.Du meinst bestimmt die SRIS-Ventile.Diese sind in das Kurbelgehäuse des jeweiligen Zylinders eingeschraubt und haben die Aufgabe,durch die Schmierung der Hauptlager angesammeltes Öl über die Überströmkanäle in den Brennraum zu befördern und den Kolben zu schmieren. SRIS=Suzuki Recycle-System=Suzuki-Umkehr-Einspritz-System. Gruß Jürgen
Nein, nein, er liegt nicht falsch, er meint die Zuführungsleitungen zwischen Ölpumpe und Zylinder, bzw. Kurbelwelle auch da gibt's Ventile. Ich hatte auch schon mal jede Menge Zweitaktöl (rotes Castrol, war also eindeutig auszumachen wo es herkam) im Kurbelgehäuse, seither prüfe ich regelmäßig den Ölstand im Tank bei längerer Standzeit!
Bei nicht mehr dicht schließendem Benzinhahn (oder auf Pri gestelltem) und nicht richtig schließenden Schwimmernadelventilen läuft der Vergaser über, leider läuft der Sprit in die Kurbelkammer und geht nicht an den Überläufen der Vergaser ins Freie! Das kann zu kapitalen Motorschäden führen, dann nämlich wenn der Faule im Frühjahr mit der Autobatterie das Motorrad starten will und mit einem Naßschlag das Pleuel verbiegt, alles schon vorgekommen!
Ich gebe Foxkilo recht, häufig ist die Bypassleitung der Pumpe schuld, bei mir ging der Austausch aber über die Gehäusetrennung, ist sicher eher selten, früher gab es dieses Problem öfter (J/K) bei der Wasserdurchführung durch das Gehäuse (Thermostatbypass), hat man wohl bei Suzuki gemerkt und einen O-Ring hineinkonstruiert.
Danke Karl, daß Du als mein Ritter für mich in die Bresche gesprungen bist, ich liebe Helden. Aber Spaß beiseite, dass die J/K keinen O-Ring in der Gehäuseverbindung für den Bypass besitzen ist mir einfach entgangen. Das kommt davon wenn man nur an so jungem GEsocks wie M, A und B rumschraubt.
Ich hoffe man sieht sich in zwei Wochen in Stuttgart.
Karl,Du hast recht gehabt.Habe den Motor ausgebaut und zerlegt und....nichts gefunden. Also wieder zusammengebaut und weiter mit der Fehlersuche.Habe dann nach einiger Standzeit die SRIS-Ventile aus dem Kurbelgehäuse ausgebaut und nicht schlecht gestaunt,als Benzin ausfloß.Habe nun die Benzinleitung abgeklemmt und nach einigen Tagen erneut die SRIS-Ventile ausgebaut.Jetzt kam rotes Zweitaktöl aus dem Kurbelgehäuse geflossen.Habe jetzt den Benzinhahn erneuert und in die Ölleitung zwischen dem Öltank und der Ölpumpe einen Absperrhahn eingebaut. Das Motorrad ist jetzt wieder angemeldet.Werde die Sache weiter beobachten. PS:Habe die Ventile in den Zuführungsleitungen zwischen Ölpumpe und den Zylinder nicht gefunden.Ich habe hier so eine Art Verteilerspinne eingebaut.Auf der einen Seite ist die Ölpumpe aufgeschraubt,auf der anderen sind Hohlschrauben.
Hallo Jürgen, diese Dinger sind auch nicht so einfach zu erkennen, sie sitzen in der Leitung! Es sind eigentlich auch keine Rückschlagventile sondern eine Art Durchflußbremse, es soll halt nur mit Pumpendruck Öl gefördert werden und das drucklose Durchlaufen verhindert werden! Achtung mit dem Absperrhahn in der Leitung, mach dir einen Hinweis auf den Tacho!!!
Ich hatte einen anderen interessanten Fall an meinem Motorrad, die Ölfüllmenge im Getriebe ist nicht gesunken sondern gestiegen, auf etwa 4 Liter!!! Es ist offensichtlich so, daß die Pumpenabdichtung zur Antriebswelle aus dem Motor undicht wird und das Zweitaktöl langsam aber sicher den Getriebeölstand erhöht, es ist kein Schaden entstanden, das Öl ist auch noch nicht aus der Entlüftung herausgekommen aber der kleine Deckel über der Kupplungsbetätigung leckte trotz Dichtung so stark, daß das Öl mit dem Fahrtwind über den Auspuff nach hinten geblasen wurde!
Probefahrt gut überstanden.Unter Last läuft der Büffel gut, habe aber Schieberuckeln bei geringer Last.Ist das ein generelles Problem oder paßt irgend eine Einstellung bei mir nicht?Im Leerlauf sind auch mechanische Geräusche deutlich hörbar,Zahnflankenklappern der Getriebewellen?Vergaser sind(noch)nicht synchronisiert.Kann es sein,daß der Motor ungleichförmig läuft auf Grund unterschiedlicher Zylinderfüllung? Wie ist das bei anderen Büffeln,gibt es da ähnliche Probleme? Wie verhält sich die Rauchentwicklung beim Beschleunigen nach einer Fahrt unter wenig Last?Bei mir deutlich sichtbar.
Hallo, das Schieberuckeln ist eigentlich weit verbreitet.Da muss der Motor schon sehr gut eingestellt sein, um es fast zu neutralisieren.Ich habe es mei meinem Büffel nie ganz weg bekommen.Man gewöhnt sich aber daran. Wegen dem Qualmen:als ich noch die originalen Auspufftöpfe drunter hatte, konnte ich immer sehr gut Nebel auf der Autobahn produzieren. Vor allem war es schlimm, wenn ich vorher nur mit mäßiger Drehzahl durch die Dörfer gegondelt bin. Nach 5-10 Kilometern Dosenbahn bei höherer Drehzahl (um die 6000 Umdr.)dürfte das Qualmen aber fast nicht mehr zu sehen sein.
Hallo Ralph Dann muß ich wohl mit dem Qualmen und dem Ruckeln leben.Wie hört sich Dein Büffel bei Leerlaufdrehzahl an?Bei meinem hört man deutliche Getriebegeräusche,so ein Klappern.Ich vermute(hoffe)es sind nur Geräusche vom Zahnflankenspiel.Bei etwas höherer Drehzahl werden die Geräusche weniger oder sind nicht mehr zu hören.Wärend der Fahrt hört man nur das normale Motorgeräusch.Der Motor war zerlegt,habe Angst ev.was falsch zusammengebaut zu haben. Gruß Jürgen
Mein Motor hört sich im Leerlauf ganz normal an.Kein Klackern oder Klappern.Wieviel hat Dein Motor denn gelaufen? Bei mir stehen momentan 47700 km auf der Uhr. Ist der Kupplungskorb richtig fest? Nicht dass die Mutter sich gelöst hat und der Korb wackelt.
Es ist nicht die Mutter vom Kupplungskorb.Das Geräusch kommt von der anderen Seite. Habe die linke Seite nochmal zerlegt und nachgesehen und zum Glück,oder leider, nichts gefunden.Ich meine das klappern kommt vom Zahnflankenspiel zwischen Anlasserfreilauf und Zwischenrad.Geht aber nicht einzustellen.Ab ca.1800U/min ist das Geräusch weg. Ist aber als Leerlaufdrehzahl zu hoch,oder? Gruß Jürgen
Achtung, das Rasseln bzw. Klappern kann vom Anlasserfreilauf kommen, das ist nicht auf Anhieb zu erkennen, weil die betreffende Verschraubung innen im Bauteil sitzt und man von außen nur auf die Gewindeenden der Schrauben schaut. Ich habe das Problem hier im Forum schon einmal beschrieben, schaut mal in einen früheren Beitrag von mir, es ist der allererste Beitrag der in diesem Thema gemacht wurde (2005!)!