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Dieses Thema hat 3 Antworten
und wurde 682 mal aufgerufen
 Motor
GT-750-Jan Offline



Beiträge: 3

28.05.2007 22:44
Motorprobleme... Antworten

Hi,
ich habe über den Winter eine GT-750 (BJ 1976) resturiert am Freitag bin ich endlich fertig geworden.
Nun habe ich ein Problem mit dem Motor.
Nach dem Start stellte ich fest das die GT-750 nur auf 2 Zylindern läuft.
Der dritte (in Fahrtrichtung der linke) zündete einfach nicht.
Benzin bekam der dritte Zylinder genug (das Benzin tropfte schon aus dem Auspuff).
Ab und an gab es auch eine Zündung aber relativ unregelmäßig (ich schätze so ca. 4 mal in der Minute)
Die Zündkerzen habe ich alle neu und auch schon untereinander getauscht.
Den Vergaser habe ich vor dem ersten Start komplett gereinigt.

Hat einer eine Idee woran das liegen kann das der dritte Zylinder nicht einwandfrei zündet?

GT-Siegbert Offline



Beiträge: 29

29.05.2007 22:53
#2 RE: Motorprobleme... Antworten

Guten Abend Jan,

das ist aber ein übler Fall, Deine Suzi.
Das fängt ja schon mit dem sprittriefenden Auspuff an. Wie lang soll das gute Stück als Zweizylinder gelaufen haben? In dem Auspuff wird man gut und gerne 1 Liter Sprit versenken können, bis es da irgendwo heraustropft.
Das hört sich für mich aus der Entfernung sehr myteriös - um nicht zu sagen unglaublich - an.

Sei's drum - Du wirst nicht darum herumkommen, Dir die komplette linke Zündanlage anzuschauen, am bestem fängst Du am Unterbrecher an:
Du schaltest erst einmal die Zündung aus und schraubst dann die linke Kerze heraus (noch schöner, Du nimmst eine neue), steckst sie in den Kerzenstecker und legst sie so auf den Zylinderkopf, dass Du sie gut beobachten kannst. Die Kurbelwelle drehst Du mit dem Kickstarter (oder, für Hauruckmonteure, mit einem 14-er Schlüssel an der Befestigungsmutter des Unterbrechernockens, dann aber sachte) so, dass der linke Unterbrecher (das ist der ohne separate Einstellmöglichkeit für den Zeitpunkt; wenn man auf die Unterbrecherplatte schaut, ist es der Kontakt rechts unten, er ist mit einem weißen Kabel angeschlossen) geschlossen ist. Damit während der ganzen Guckerei nicht durch eine der anderen Spulen ein Strom fließt, kannst Du zwischen deren geschlossenen Kontakt einen Papierstreifen zur Isolation stecken.
Nun schaltest Du die Zündung ein und hebst mit einem Schraubenzieher den Kontakt des linken Zylinders ab und lässt ihn wieder los.
Jedesmal wenn Du den Kontakte abhebst, muss ein Funke am Unterbrecherkontakt überspringen. Idealerweise sollte er das gleichzeitig auch an den Kerzenelektroden tun. Wenn dem so ist, kannst Du einen groben Fehler (insbesondere oxydierte Kontakte bzw. Montagefehler - man denke nur an die hinterhältigen Isolierröhrchen an den Kontaktanschlüssen)ausschließen.
Dieser Funke sollte an der Kerze wenigstens 3mm überbrücken können, also die Kerze so legen, dass zwischen deren Gewinde / Sechskant und dem Zyl.kopf dieser Abstand ist. Versuchsweise kann man auch die Kerze aus dem Stecker nehmen - wenn es dann in dem Stecker knistert, kann man ihn gleich entsorgen. Vielleicht knistert es auch irgendwo anders auf dem Weg des Kabels von der Spule bis zur Kerze - dann sollte dort der Fehler sein.

Nun musst Du noch schauen, ob der Unterbrecher beim Drehen der Welle überhaupt öffnet - am besten gleich messen, ob die ärztlich empfohlenen 0,3 - 0,4 mm Abstand da sind.
Aber immer daran denken: Sobald an irgendeinem Unterbrecher irgendwie herumgestellt wird, muss der Zündzeitpunkt des jeweiligen Zylinders neu eingestellt werden. Da das bei dem Unterbrecher für den linken Zylinder durch das Verdrehen der gesamten Unterbrecherplatte, die ja auch die Basis für die anderen beiden ist, geschieht, müssen der Zündzeitpunkt für den mittleren und rechten Zylinder neu eingestellt werden, der Kontaktabstand selbst dürfte sich, sofern die Unterbrecherplatte bzw. deren Aufnahme im Gehäuse nicht total vermetzgert ist, nur unbedeutend verändert haben.

Wenn nur am Kontakt und nicht an der Kerze ein Funke zu sehen ist, musst Du Dir die Hochspannungseite der Zündanlage (Spule, Kabel, Kerze, -Stecker, s.o.) anschauen. Sollte auch unten kein Funke zu sehen sein, so kannst Du mit dem Schraubenzieher den Kontakthammer mit Masse verbinden, funkt es, ist der Kontakt selbst gammelig (bei mir hat eine längere Regenfahrt dafür gesorgt, dass am nächsten Morgen das gute Stück nur noch auf 1,5 Töpfen [einer gar nicht und einer mit häufigem Patschen] lief, da waren doch glatt über Nacht die zwei Kontakte durch die eingedrungene Feuchtigkeit [schlampigerweise keine Dichtung montiert] schlecht geworden - kleine Sünden straft der liebe Gott sofort... Mit durchgezogenem Schmirgelleinen!!! bearbeitet, lief es dann aber wieder wenigstens bis nach Hause).
Funkt es nicht, so löse die 5,5-er Mutter an der Kontaktfahne des weißen Kabels soweit, dass Du den Kabelschuh des Kabels zum Kondensator abziehen kannst. Funkt es, sobald Du mit dem Kondensatorkabel an die Verbindung tippst, so ist der Kondensator Müll. Sollte es immer noch nicht funken, zieh' das weiße Kabel auch noch ab. Wenn Du es an Masse tippst und es funkt jetzt, liegt der Fehler an der Isolierung der Kabelbefestigung des Kontaktsatzes oder aber der Kontakthammer selbst hat irgenwo einen "verbotenen" Massekontakt.

Da man die "Funkenqualität" ohne entsprechende Messgeräte nicht gut beurteilen kann (schon gar nicht objektiv), kannst Du zum Vergleich an einem der "guten" Zündstromkreise (schließlich sind ja noch zwei da) mal an den Kontakten manipulieren, so sieht man am ehesten noch Unterschiede, wobei das alles trotzdem nur grobe Aussagen zulässt.

Ich für meinen Teil würde deshalb testweise die komplette mittlere Zündanlage mit der linken tauschen(durch Umstecken der Steckelemente in einem der beiden Steckverbindungen [das weiße Kabel für links und das schwarz-gelbe für die Mitte] und natürlich auch der Hochspannungskabel inkl. der Kerzenstecker und Kerzen) und so feststellen, ob die Zündanlage des linken Zylinders i.O. ist. Leider wird hierbei nicht der Unterbrecher / Kondensator geprüft, da nimmt man ohne vorhandenen Tester am besten Neuteile.
Wenn Du nicht gerne mit einem 1mm-Bohrer in den Steckverbindern zwecks Lösen der einzelnen Kontaktfedern stocherst, kannst Du auch die Kabel an den Unterbrechern selbst umklemmen, leider reicht das weiße Kabel nicht bis zum mittleren Kontakt, da muss man mit Draht etwas verlängern. Es hat aber den Vorteil, dass die Verkabelung bis hin zum Unterbrecher mit geprüft wird.
Falls Du rechts mit links tauschen möchtest - da reichen die Kabel unten am Unterbrecher, dafür muss man dann oben an den Hochspannungskabeln herumzerren, dass findet die vergossene Kabeleinführung nicht so gut, aber vielleicht bleibt sie ja heile - ich für meinen Fall tausche lieber an einem der Verbinder "Links" mit "Mitte". Ganz feine Leute crimpen sich übrigens drei Kabel mit jeweils 6,3mm Autoelektrik-Buchse und -Stecker und verbinden damit entsprechend an der getrennten Steckverbindung unter dem Seitendeckel.

Bevor Du nun einen Probelauf machst, solltest Du vorher vorsichtshalber am linken Kurbelgehäuse das SRIS-Ventil herausschrauben, weiß der Kuckuck, was da so alles heraussabbert (s. Auspuff). Wenn der Kurbelraum mit irgendwelchen gutgemeinten Einbauhilfen (Öl z.B.) geflutet ist, wird das mit dem Laufen des linken Zylinders nie etwas werden, da versaut die Kerze immer wieder. Radikal Abhilfe und Sicherheit schafft hier nur die Kontrolle durch das Herausschrauben des Ventils.

Wenn der linke Zylinder nun läuft (und der mittlere nicht), kannst Du davon ausgehen, dass sich irgendwo in der ehemals linken, nach Umbau nun der mittleren Zündanlage entweder auf der Niederspannungsseite zwischen Versorgung (Klemme 15, orangefarbenes Kabel), Spule, Verkabelung bis zu der Stelle, an der die Anlagen getauscht wurden oder aber auf der Hochspannungseite (Spule, Kabel, Stecker, Kerze) irgendwo ein Schweinehund eingeistet hat.
Bitte daran denken: Es wurde nicht der Unterbrecher getauscht, d.h., hier kann auch noch etwas im Argen liegen - am besten Neuteile nehmen (oder aber garantiert heile), s.o.

Sollte weiterhin der linke Zylinder unwillig sein, so bleiben günstigenfalls die Spritversorgung (mager / fett) oder aber (schlimmer) mechanische Probleme übrig.
Diese mechanischen Probleme könnten dafür sorgen, dass entweder nicht ordentlich angesaugt, übergeströmt oder verdichtet wird - also alles nachschauen (bzw. nachdenken, was bei der Montage nicht beachtet worden sein könnte), was irgendwie Einfluss darauf haben kann.
Zur Klärung des Problems "mager / fett" solltest Du Dich liebevoll mit dem Vergaser, und hier vorzugsweise dem Linken, auseinandersetzen.

Du siehst, es gibt gemäß Hornbachreklame immer etwas zu tun - packen wir's an.

Ich wünsche Dir einen guten Wirkungsgrad und gib mal bitte Bescheid, was denn nun der Fehler war.

(GT-)Siegbert

GT-750-Jan Offline



Beiträge: 3

30.05.2007 22:30
#3 RE: Motorprobleme... Antworten

Hi Siegbert,

vielen dank für deine Hilfe.
Ich konnte das Problem leider noch nicht lösen arbeite aber dadran (im moment habe ich nicht so viel Zeit).
Mit dem Auspuff hast du etwas falsch verstanden hierbei ist die Dichtung vom Zylinder zu dem Krümmer etwas undicht und desswegen tropft es ganz leich daraus.
Zünden tut die Zündkerze auch einwandfrei (hab sie schon mal untereinander getauscht).
Ich denke ich wede in der nächsten Zeit noch einige oben beschriebenen Dinge ausprobieren.
Wenn ich die Lösung habe werde ich sie hier natürlich posten (weitere Fragen auch)

Noch mal vielen dank für die Hilfe.

GT-750-Jan Offline



Beiträge: 3

17.08.2007 23:04
#4 RE: Motorprobleme... Antworten

Endlich es ist geschafft meine GT-750 läuft und hat schon TÜV!!

Der Fehler war ganz simpel. Mein Vorbesitzer hat offensichtlich eine falsche Düse in den Vergaser gebaut nachdem diese ausgewechselt war und der Vergaser noch ein mal gereinigt wurde läuft nun alles einwandfrei.

Vielen dank noch mla für die Hilfe.

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